Diese Europäische Norm legt die Bedingungen fest, die für die Bestimmung der Zugeigenschaften einzelner Fäden keramischer Fasern bei hoher Temperatur in Luft oder inerter Atmosphäre (in Vakuum oder einer geregelten Atmosphäre) einzuhalten sind. Das Verfahren gilt für keramische Endlosfasern mit einer Bruchdehnung gleich oder kleiner als 5 % und mit linearem elastischem Verhalten bis zum Bruch, die Faserbündeln, Fäden, Stapelfasern, Geflechten und Gewirken entnommen werden. Das Verfahren dient weder zur Überprüfung der Homogenität der Festigkeitseigenschaften der Fasern noch zur Beurteilung der Wirkungen, die von einem unter Spannung stehenden Volumen ausgehen. Statistische Aspekte des Faserbruchs werden nicht erfasst. In Abhängigkeit von der Temperatur des Faserendes sind zwei Verfahren anwendbar: Verfahren mit erhitzten Probenenden: Mit diesem Verfahren sind die Zugfestigkeit, der Youngsche Elastizitätsmodul und die Spannungs-Dehnungs-Kurve zu bestimmen und Verfahren mit kalten Probenenden.