Die Notwendigkeit, Toleranzen und Passungen für maschinell gefertigte Werkstücke festzulegen, ergab sich hauptsächlich aus der arbeitsablaufbedingten Unsicherheit der Fertigungsverfahren und der Tatsache, daß "vollständige Exaktheit" des Maßes für die meisten Werkstücke als unnötig angesehen wurde. Von der ISO wurde daher erstmals 1962 die ISO/R 286 veröffentlicht und im November 1964 bestätigt; sie basiert auf dem 1940 veröffentlichten ISA-Bulletin 25. Das ISO-System für Toleranzen und Passungen wird daher seit Jahrzehnten in nahezu allen Ländern der Erde angewendet. Aus diesem Grund hat das für die Internationale Norm zuständige ISO-Komitee ISO/TC 3 "Limits and fits" beschlossen, die ISO-Empfehlung in der Neuausgabe nur redaktionell zu überarbeiten, da wesentliche Änderungen zu unüberschaubaren Übergangsschwierigkeiten geführt hätten. Die ÖNORM ISO 286 Teil 1 legt die Grundlagen des ISO-Systems für Toleranzen und Passungen mit den berechneten Werten der Grundtoleranzen und Grundabmaße sowie die erforderlichen Begriffe mit ihren zugehörigen Kurzzeichen fest. Diese Angaben sind für die Anwendung des Systems verbindlich.