Festgelegt ist die Anwendung der Beugungslaufzeit-(TOFD-)Technik bei der halb- oder vollautomatischen Ultraschallprüfung von Schmelzschweißverbindungen von metallischen Werkstoffen mit einer Dicke von mindestens 6 mm. Sie ist insbesondere für die Anwendung an durchgeschweißten Verbindungen einfacher Geometrie in Platten, Rohren und Behältern vorgesehen, bei denen Schweißnaht und Grundwerkstoff aus niedriglegiertem Kohlenstoffstahl bestehen. Sofern werkstoffabhängige Ultraschallparameter festgelegt sind, beruhen diese auf Stählen mit einer Schallgeschwindigkeit von (5920 50) m/s für Longitudinalwellen und (3255 30) m/s für Transversalwellen. Die vorliegende TS nimmt Bezug auf ENV 583-6 und liefert einen Leitfaden hinsichtlich der besonderen Fähigkeiten und Einschränkungen der TOFD-Technik beim Auffinden, der Ortung, dem Ausmessen und der Charakterisierung von Inhomogenitäten in Schmelzschweißverbindungen. Die TOFD-Technik darf selbständig oder in Verbindung mit weiteren Verfahren oder Techniken der zerstörungsfreien Prüfung sowohl für die Prüfung während der Herstellung (vor der Inbetriebnahme) als auch für die Prüfung während des Betriebes angewendet werden. Festgelegt sind vier Prüfklassen, die einem zunehmenden Grad der Zuverlässigkeit der Prüfung entsprechen. Ein Leitfaden für die Auswahl der Prüfklassen wird angeführt.