Diese Europäische Norm legt Prüf- und Auswerteverfahren zur Bestimmung der Selbstentzündungstemperaturen SET brennbarer Stäube oder Schüttgüter als Funktion des Schüttvolumens fest. Das geschieht durch Warmlagerungsuntersuchungen in Trockenöfen bei konstanter Ofentemperatur. Dieses Prüfverfahren darf nicht an Stäuben von Sprengstoffen, die keinen atmosphärischen Sauerstoff zur Verbrennung benötigen, und auch nicht an pyrophoren Stoffen angewendet werden. Falls es zweifelhaft ist, ob der Staub ein Sprengstoff ist oder nicht, sollten Fachleute zu Rate gezogen werden. Aus genehmigungsrechtlichen und sicherheitstechnischen Gründen fallen Sprengstoffe im Sinne des Sprengstoffgesetzes nicht in den Anwendungsbereich der vorliegenden Norm. Trotzdem fallen thermisch instabile Stoffe, die bei der Zersetzung ein Verhalten zeigen, das einer Selbstentzündung sehr ähnelt, in den Anwendungsbereich dieser Norm, sofern sie keine Sprengstoffe im Sinne des Sprengstoffgesetzes sind.